Sonntag, 22. Dezember 2019

Die dritte Etappe: Melbourne


Geplant: Gründliche Besichtigung der Stadt, aus der wir vor ca. 30 Jahren wegen strömenden Regens und Lausekälte überstürzt abgereist sind. Besonders die Innenstadt (das schräg liegende Rechteck) muss durchkämmt werden. Dort sind alle ÖVM kostenlos und man kann im Minutentakt von A nach B fahren. Dann (später) ein Mietwagen-Bummel durch schöne Landschaften, Naturparks und kleine Dörfer mit entsprechendem Flair (Esperance lässt grüßen) entlang der Küste. Aber das wird die vierte Etappe.

Samstag 14. Dez 2019

Hotel „Zagames House“: Hier ergab sich im Vorfeld eine interessante Konversation, denn das Hotel wurde „#1 hotel out of 166 hotels in Melbourne on TripAdvisor“. Sie boten verschiedene Vergünstigungen an und ich fragte nach, was im free upgrade und im Secret Lovers' Kit enthalten sei (wir seien ja nicht mehr die Jüngsten). Die Antwort von Joy (!) war: „Can you keep a secret? It has a condom, lubricant and a vibrator with batteries "sHHHHHHH" :)“. Jetzt frage ich mich, was wir da gebucht haben?!

Antwort: ein modernes Designer-Hotel. Ziemlich unpraktisch: keine Gepäckablage, kein Schrank, im Bad keine Ablage für div. Utensilien – man sollte Hoteldesigner mal verurteilen, in ihren Entwürfen eine Woche zu wohnen! Auch hier (wie auf der QE) viele riesige Deko-Kissen – bloß wohin damit in der Nacht?! Sollen wir sitzend schlafen wie der Sonnenkönig? Aber es ist zentral gelegen, und wir machen uns übermüdet auf den schwankenden Weg.

Melbourne im Bundesstaat Victoria. Das ist eine Stadt! Davon könnte sich Berlins schmallippiger Bürgermeister mehrere Scheiben abschneiden: ca. 8 x 9 Blocks in der Innenstadt nahezu autofrei, voller kostenloser (!) Straßenbahnen und trotz der allgegenwärtigen ZARAs voller süßer kleiner Lädchen, Restaurants (viele asiatische mit Suschschschiii), Arkaden, Cafés mit Törtchen zum Schwachwerden. Das haben wir trotz kühlen Wetters und Bewölkung erst einmal genossen, bis gegen 16:00 die Kräfte nachließen. Morgen mehr … Hoffentlich ohne Seegang.


Samstag 14. Dez 2019

Hotel „Zagames House“: Hier ergab sich im Vorfeld eine interessante Konversation, denn das Hotel wurde „#1 hotel out of 166 hotels in Melbourne on TripAdvisor“. Sie boten verschiedene Vergünstigungen an und ich fragte nach, was im free upgrade und im Secret Lovers' Kit enthalten sei (wir seien ja nicht mehr die Jüngsten). Die Antwort von Joy (!) war: „Can you keep a secret? It has a condom, lubricant and a vibrator with batteries "sHHHHHHH" :)“. Jetzt frage ich mich, was wir da gebucht haben?!

Antwort: ein modernes Designer-Hotel. Ziemlich unpraktisch: keine Gepäckablage, kein Schrank, im Bad keine Ablage für div. Utensilien – man sollte Hoteldesigner mal verurteilen, in ihren Entwürfen eine Woche zu wohnen! Auch hier (wie auf der QE) viele riesige Deko-Kissen – bloß wohin damit in der Nacht?! Sollen wir sitzend schlafen wie der Sonnenkönig? Aber es ist zentral gelegen, und wir machen uns übermüdet auf den schwankenden Weg.

Melbourne im Bundesstaat Victoria. Das ist eine Stadt! Davon könnte sich Berlins schmallippiger Bürgermeister mehrere Scheiben abschneiden: ca. 8 x 9 Blocks in der Innenstadt nahezu autofrei, voller kostenloser (!) Straßenbahnen und trotz der allgegenwärtigen ZARAs voller süßer kleiner Lädchen, Restaurants (viele asiatische mit Suschschschiii), Arkaden, Cafés mit Törtchen zum Schwachwerden. Das haben wir trotz kühlen Wetters und Bewölkung erst einmal genossen, bis gegen 16:00 die Kräfte nachließen. Morgen mehr … Hoffentlich ohne Seegang.

 

Sonntag 15. Dez 2019

Wetter wolkig und kühl (21°C), aber Mittwoch sollen es 39°C werden. Melbourne ist berüchtigt für seine extremen Temperaturschwankungen. Wunderbar geschlafen. Mit Naturpflegemitteln aus dem Kuhstall geduscht (die Marke heißt Cowshed, in den Varianten lazy cow und grumpy cow). Frühstück am hippen Gemeinschaftstisch, etwas misslungen: über 1 h gewartet, Toast ölgetränkt, Trommelfelle nach innen gebeult. Wir fahren mit der Bahn #35 City Circle (FreeTourist Tram). Wanderung durch ein angesagtes, etwas angeschmuddeltes Viertel um die Gertrude St. (sogar in Wiki), an Haight-Ashbury im San Francisco der 1950er Jahre erinnernd. Ein starker Kontrast zu den Wolkenkratzern der Innenstadt mit ihrem teils sehr gewagtem und ästhetischem Design, die sich zwischen alten Gebäuden gelungen einfügen.
Dann mit der alten Straßenbahn #35 in die Dock Lands (auch in Wiki). Sehr schön angelegte Promenade und wieder elegante Hochhäuser.



Abends in eine der Top-Empfehlungen für asiatische Küche (NB. Es wimmelt in Melbourne vor Asiaten und ihren Shops und Restaurants!), dem Davis's Spicy Spot. Etwas für Conosseurs. Man kann sich seine Zutaten an der Theke selbst aussuchen (Gemüse, Schweine- und Hühnerfüße, Bambus für Pandas usw.), wenn man nicht gleich fertige Pork Feet Soup oder Spicy Pig Brain bestellen möchte.
Danach lagen wir dann nach einem kurzen Besuch bei ALDI erschöpft im Bett. Melbourne schaukelt immer noch.


Montag 16. Dez 2019

Immer noch bewölkt und kühl und es nieselt sogar (unser Melbourne-Schicksal?). Sehr gelungen auch die optisch-akustisch-olfaktorische Integration der Toilette in das Schlafzimmer. Das fördert den emotionalen Zusammenhalt der Paare. Selbstgemachtes ALDI-Frühstück (Obst + Joghurt) statt des gestrigen Desasters. Suchen im Informationsdschungel des Internet nach Things to do & see in Melbourne. Ob der „verrückte Tourist“ hilft?

Heute sind wir besonders wankelmütig. Unser Gleichgewichtsorgan spielt immer noch verrückt, und heute besonders. Aber die Wolken verschwinden und es zeigt sich blauer Himmel: Die Stadt sieht noch toller aus als bisher. Für morgen angekündigt: sonnig, 30°C. Wurde ja auch Zeit! Auf einer der Hauptgeschäftsstraßen (Bourke Street) totales Rauchverbot!

Vor dem Parlamentsgebäude eine Mahnwache der Extinction Rebellion, dahinter werden Brautpaar-Fotos geschossen. 
Fahr'n, fahr'n, fahr'n mit der Straßenbahn – ein echtes Vergnügen. Einsteigen, eine Station zur nächsten Ecke, umsteigen, zwei Stationen quer, umsteigen, eine Stationen wieder quer … und man ist da, wo man hin will. Wartet man 3 Minuten, wird man schon nervös: „Wo bleibt sie denn?!“ Außerhalb der kostenlosen Zone braucht man die MYKI-Karte, die man in der Bahn einfach an die Lesestation hält, beim Ein- und beim Aussteigen. Mit der #35-Tram kommen wir wieder in die Dock Lands, diesmal zum Melbourne Star
Das erste Mal in meinem Leben fahre ich Riesenrad. Die Gattin und der Chronist alleine (ohne die lärmende chinesische Reisegruppe) in der Gondel. Wir genießen die Aussicht über die lebendige Silhouette der Wolkenkratzer. Da stehen einfach Wahnsinnsdinger! Wer wohnt denn in so einem schiefen Haus?!?


Bei Nacht muss es ja toll aussehen, aber das haben wir Früh-zu-Bett-Geher leider nicht gesehen. Im Internet sieht es so aus:

Das Sahnehäubchen in dem modernen Shopping-Komplex ist ein Riesen-COSTCO (mit KulG an U&H). Beinahe einen Schwimm-Schwan gekauft, aber er hätte nicht in unseren Pool gepasst. Dann noch eine letzte (5 von 5) Miso-Suppe im Superhiro.

Dienstag 17. Dez 2019

Heute sind über 30°C angesagt! Zwei Attraktionen auf dem Besichtigungsplan: QueenVictoria Market und Eureka Skydeck 88. Da ist die body lotion des Hotels vom Typ wild cow (kein Scherz!) gerade richtig. Eine Behandlung mit ihr hat unmittelbare Verhaltensauswirkungen.

 

Der Markt ist nicht so toll – zwar riesig und man kann 8 Sorten Bratwurst kaufen und tolles Obst und frischesten Fisch, aber optisch langweilig, verglichen z. B. mit den Märkten in Palma, Barcelona oder Valencia.


Dagegen ist das Skydeck im Eureka Tower der Knaller! Er ist mit 297,3 Metern das höchste Gebäude Melbournes, und die Aussichtsplattform im 88. Stockwerk in 285 Metern Höhe wird mit dem Fahrstuhl mit über 9 m/s in nur 40 Sekunden erreicht. Im 90. und 91. Stock befindet sich ein Wassertank mit 300.000 l Kapazität, um das Gebäude gegen Schwankungen zu stabilisieren. Bei Starkwind schwankt es max um 30 cm. Wir hatten keinen Wind, aber es schwankte trotzdem – wie auch die ganze Stadt, denn wir leiden immer noch unter den QE-Nachwirkungen. Der Blick auf die Spielzeug-Autos und -Eisenbahnen nach unten ist fan-tas-tisch! Mutige können mit einer VR-Brille auf einer Bohle über dem Abgrund balancieren.



Ein Stadtbummel mit Besuch im HopetounTea Room sowie verzweifelter Suche nach einem schönen Restaurant (alles nur Fast Food) beschließt den Tag (wie immer Aufgabe wg. Erschöpfung durch ständigen Gleichgewichtskampf).



Mittwoch 18. Dez 2019

Im TV warnen sie vor einer Hitzewelle – in Adelaide über 44°C. Da sind wir gerade noch davongekommen! Odrrr? Hier sind heute 39°C angesagt! Es waren aber 41°C. Ein leichter Wind gibt einem das Gefühl, im Luftstrom eines Heizlüfters zu laufen. Der ständige Wechsel in die mind. 12°C kälteren Air-Conditioning-Schuppen tut unserer von der QE (heimlich, ohne Wissen der australischen Behörden) importierten Bronchitis nicht so gut. Zudem hat sich die Gattin hier eine akute Juwelen-Infektion eingefangen.

Wir wählten eine kluge Alternative: das MelbourneMuseum. Architektonisch gelungen und sehr informative Ausstellungen über Evolution. Man staunt immer wieder, was die Natur hervorgebracht hat und wie sie das gemacht hat und bedauert, dass über 99% der Kunstwerke schon wieder verschwunden sind.

Noch einmal Törtchen im Hopetoun Tea Room in der Block Passage.  

 
Dann Abschiedsessen im Super-China-Schuppen, dem Panda Hotpot. Unheimlich angesagter Laden, weil spontan kein Tisch zu bekommen (gestern den letzten reserviert). Zu Recht! Im Tisch ist ein Loch für einen beheizten Kessel, denn es gibt Brühfondue, also „chinesisches Fondue“ (Fondue Chinoise). Man wählt 2 Brühen und dann Zutaten (Fleisch, Gemüse usw.) die dort drin gekocht werden. Die chinesische Kellnerin namens (ernsthaft!) Heidi müht sich geduldig, uns zu zeigen, wie das alles funktioniert. Wir haben mild und spicy gewählt, und beim abendlichen Zähneputzen fliegen die verbliebenen Schleimhautfetzen weg. Ein gelungener Abschied! Wir sind bei Australiens aktueller Hitzewelle dabei gewesen! Im kühlen Museum überlebt, aber beim spicy chinese hot pot fast gestorben.



Und das war Melbourne. Eine tolle Stadt – und riesig. Wir haben natürlich nur den Touristen-Teil gesehen. Die Innenstadt und die Docks, beide mit einer gelungenen Mischung von alten und modernen, aber interessanten Gebäuden.




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